Übergabe des Förderbescheides vor dem Schnitterter Hof (von links): Regierungspräsidentin Birgitta Radermacher, Anne-Sofie Benack (Dez. 35), Harald Siebert (Dez. 35), Markus Wolfegg, Marie Güthues
12.08.2021

Heimat für die nächste Generation erhalten: Solinger Bürger erhalten Förderung für ihr Denkmal

Regierungspräsidentin Birgitta Radermacher besuchte dieses Mal in Solingen nicht die Vertreter von Behörden oder Institutionen, sondern ganz bewusst zwei Familien, die den Erhalt eines denkmalgeschützten Hauses zur Herzensangelegenheit gemacht haben.

Denn: „Ohne das große Engagement unserer Bürgerinnen und Bürger könnten wir die historischen Bauwerke, die so viel über die Geschichte unserer Heimat erzählen, nicht erhalten“, sagt Birgitta Radermacher. „Ich freue mich, dass wir die Menschen, die so viel Zeit und persönliche Energie investieren, finanziell unterstützen können.“

Es ist nicht irgendein Gebäude, das vor dem Verfall zu retten ist. Wer vor dem Haus Schnitterter Weg 18 in Solingen steht, steht vor dem ehemaligen Haupthaus der historischen Hofschaft Schnittert aus dem 18. Jahrhundert. Den Menschen in der Nachbarschaft und Ausflüglern ist es auch als „Schnitterter Hof“ bekannt. Das Denkmal ist aktuell nicht bewohnbar und stark beschädigt. Genau das hat die Familie dazu bewogen, das Stückchen Heimat zu retten. Dafür möchte sie ihren Lebensmittelpunkt sogar aus Bayern wieder nach NRW zurückverlagern.

Aber vorher ist noch viel zu erledigen. Das Land NRW unterstützt dieses Engagement mit einer Landeszuwendung von rund 140.000 Euro für folgende Arbeiten: Statische Sicherung, Sanierung der Fundamente, Fachwerkkonstruktion und Gefache (Raum zwischen den Holzbalken), Aufarbeitung Schieferfassade, Restaurierung der historischen Fenster, Restaurierung sonstiger Ausstattung und Dachinstandsetzung.

Auch weitere Familien können sich über Fördermittel für Denkmalschutz freuen. So hatte Regierungspräsidentin Birgitta Radermacher den Besuch in Solingen genutzt, sich noch ein weiteres Fachwerkhaus aus dem 18. Jahrhundert in Obenrüden anzuschauen. Einen Förderbescheid über 71.000 Euro Hilfe konnte die Regierungspräsidentin dort überreichen: „Diese finanzielle Hilfe war schon vor dem Unwetter beschlossen und hilft jetzt besonders.“