Regierungspräsident Thomas Schürmann begrüßt die Besucher zum Tag des offenen Denkmals.
08.09.2024

Lebendige Denkmäler – Regierungspräsident Schürmann übergibt am Tag des offenen Denkmals Förderbescheide

Am heutigen Tag des offenen Denkmals (08.09.2024) sind die Türen des denkmalgeschützten Gebäudes der Bezirksregierung an der Düsseldorfer Cecilienallee für Besucherinnen und Besucher geöffnet. 

Interessierte können den neobarocken Bau auf eigene Faust erkunden, es werden aber auch geführte Rundgänge angeboten. Regierungspräsident Thomas Schürmann begrüßte am Vormittag die ersten Gäste, anschließend nahm er den Tag zum Anlass, um in Kempen, Mülheim an der Ruhr, Wuppertal und Velbert Förderbescheide der Bezirksregierung aus dem Denkmalförderprogramm des Landes persönlich zu überbringen. 

„Denkmäler sind unser historisch-kulturelles Erbe. Sie tragen zur Identifikation der Menschen mit ihrem Viertel, ihrer Stadt oder ihrem Dorf bei, insbesondere, wenn sie etwa als Wohnraum, für Veranstaltungen oder öffentliche Aufgaben genutzt werden. Der Erhalt dieser lebendigen Denkmäler bringt aber auch ganz besondere Herausforderungen mit sich. Es freut mich, dass wir als Bezirksregierung die Pflege dieser Denkmäler mit Fördermitteln des Landes unterstützen können. Durch meine Besuche möchte ich aber auch das vorbildliche Engagement der Eigentümerinnen und Eigentümer der Baudenkmäler würdigen“, so Regierungspräsident Thomas Schürmann. 

Das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung NRW hat für die Denkmalförderung 2024 landesweit rund 13,9 Millionen Euro bereitgestellt. Die Bezirksregierung Düsseldorf verausgabt in diesem Jahr etwa 2,9 Millionen Euro. Bescheide in Höhe von insgesamt rund 260.000 Euro übergibt Regierungspräsident Schürmann heute für folgende Denkmäler: 

Villa „Im Talhof“, Velbert
In der um das Jahr 1850 erbauten und 1909 erweiterten Fabrikantenvilla ist unter anderem ein Kindergarten untergebracht, zudem wird der spätklassizistische Bau als Wohnhaus genutzt. Der Förderkreis Bildung und Begegnung als Eigentümer bemüht sich fortlaufend um die Instandhaltung. Aktuell müssen unter anderem die großen Schieferplatten auf dem Dach ersetzt werden, und die historischen Fenster – zum Teil aufwendige Schiebefenster – benötigen vor dem Neuanstrich eine Sanierung. Eine denkmalgerechte Durchführung der Arbeiten erfordert bei dem architektonisch anspruchsvollen Gebäude einen hohen Aufwand. Der Verein erhält 96.000 Euro aus dem Denkmalförderprogramm. 

Haus Bockdorf, Kempen
Das auch als „Gut Heimendahl“ bezeichnete Denkmalensemble ist ein beliebtes Ausflugsziel. Anziehungspunkte sind neben einem Hofladen und einem Hofcafé die kulturellen Veranstaltungen in Haus Bockdorf. Der Zugang zu der Anlage erfolgt durch das markante Torhaus aus dem 18. Jahrhundert, dessen Fassade saniert werden muss: Der Farbanstrich ist verwittert, Fugen sind ausgewaschen und Steine drohen herauszubrechen. Neben dem Mauerwerk wird auch das Dach des Torhauses instandgesetzt. Zu den geplanten Maßnahmen gehört zudem das Ausbessern der Holzfenster und Fensterläden. Die Bezirksregierung Düsseldorf hat dafür eine Förderung von 50.000 Euro bewilligt. 

Villa Bireneichen, Wuppertal
Viele Teile der originalen Bausubstanz der Fabrikantenvilla Bireneichen, die um 1895 erbaut wurde, sind dank des Einsatzes der Eigentümergemeinschaft erhalten. Die Villa ist damit ein authentisches Zeugnis für die Geschichte des Stadtteils Barmen und wird auch heute noch für Wohnzwecke genutzt. Herausragend sind neben dem aufwändig verzierten Wintergarten die zahlreichen Stuckelemente im Innen- und Außenbereich. Notwendig sind eine Restauration der vier Fassadenseiten, der Treppengeländer und des Stucks im Wintergarten sowie die Instandsetzung der historischen Holzfenster und -türen. Dafür werden Fördermittel in Höhe von 74.000 Euro bereitgestellt. 

Schulgebäude Gathestraße, Mülheim an der Ruhr
Das 1871 erbaute Backsteingebäude ist immer noch voller Leben, denn es dient als Dependance einer städtischen Hauptschule. Ein Sachverständiger hat jedoch festgestellt, dass eine generelle Instandsetzung des Mauerwerks im Rahmen der Denkmalpflege notwendig ist. Viele Fugen sind ausgewaschen, die Außenwände weisen Risse auf und zahlreiche Ziegelsteine sind beschädigt. Im Zuge der geplanten Fassadensanierung werden zerstörte Steine ersetzt, beschädigte Ziegel restauriert sowie die Fugen ausgeräumt, gereinigt und neu verfugt. Die Stadt Mülheim an der Ruhr als Eigentümerin des Gebäudes erhält für die geplanten Maßnahmen eine Förderung von 42.000 Euro.