Rhein bei Niedrigwasser (Symbolbild)
17.06.2022

Kampf dem Klimawandel

Beim 1. Rheinsymposium vereinbaren Niederländer und Deutsche engere Zusammenarbeit bei Hochwasser und Dürre.

Wasser macht an der Grenze nicht halt. Diese Erkenntnis nutzen deutsche und niederländische Verantwortliche in Fragen des Hochwasserschutzes schon seit einiger Zeit für einen intensiven Austausch. Dass dies auch für das Thema Dürre und die Folgen gilt, stand bislang hingegen noch nicht so sehr im Fokus gemeinsamer Überlegungen. Das soll sich künftig ändern – so einer der wichtigsten Beschlüsse des ersten grenzüberschreitenden Rheinsymposiums das jetzt im Provinzhaus Gelderland im niederländischen Arnheim stattfand.

Veranstalter des Symposiums waren auf niederländischer Seite die Provinz Gelderland und die Waterschapen Rijn en Ijssel sowie Rivierenland, auf deutscher Seite die Bezirksregierungen Düsseldorf und Münster. Alle Partner sind überzeugt, dass die grenzüberschreitende Zusammenarbeit auf wissenschaftlicher, verwaltungstechnischer und politischer Ebene zur Bewältigung der Hausforderungen bei der Klimaanpassung erforderlich ist. Sie verstehen das Rheinsymposium als Katalysator für diese Entwicklung.

Wie wichtig das Thema bei der Bezirksregierung eingeschätzt wird, zeigt sich auch daran, dass neben den Fachleuten aus dem Dezernat Wasserwirtschaft auch Regierungspräsidentin Birgitta Radermacher zu den Teilnehmerinnen des Symposiums zählte: „Grundlegende Änderungen herbeizuführen ist nicht nur finanziell aufwändig, sondern bedarf auch umfassender Gespräche mit vielen Akteuren in der Politik und der Gesellschaft. Einerseits werden bei grenzüberschreitenden Überlegungen die Akteure und die Interessen nicht weniger, aber andererseits steigen der Erfahrungsschatz und die Expertise enorm an. Insofern stellt eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit immer eine große Chance dar, um voneinander zu lernen und gemeinsam deutlich mehr zu erreichen.“

Experten aus Nordrhein-Westfahlen erklärten den Teilnehmern die Schwere und das Ausmaß sowohl der Dürre als auch der jüngsten Überschwemmungen in Deutschland. Delta-Kommissar Peter Glas sagte den Anwesenden, dass Maßnahmen dringend erforderlich seien und man auch mit den Nachbarländern zusammenarbeiten müssten.

Dies wollen die Teilnehmer auf beiden Seiten nun konkret in Angriff nehmen und vereinbarten unter anderem, den Austausch über entsprechende Maßnahmen in den Fokus der schon vorhandenen Gremien zu bringen und die Gespräche auf allen Verwaltungsebenen zu forcieren, aber auch darüber hinaus Erkundungen für gemeinsame Projekte zu beginnen. Regierungspräsidentin Radermacher nannte ein Beispiel: „Auf niederländischer Seite gibt es bereits gute und etablierte Verfahren um bei Dürre die Wasser-Entnahmen zu kategorisieren, zu priorisieren und entsprechende Maßnahmen zu treffen. Ein solches System der differenzierten Betrachtung gibt es in Deutschland noch nicht. Insofern können wir hier etwas von unseren niederländischen Nachbarn lernen.“

Außerdem wurde vereinbart, dass weitere gemeinsame Anstrengungen unternommen werden, um die grenzüberschreitende Wasserqualität zu verbessern.