Energie
Der Umbau des Energiesystems in Richtung einer regenerativen Energieversorgung zählt zu den zentralen Zukunftsaufgaben. Rasches und konsequentes Handeln ist hier aus mehreren Gründen geboten.
Zuvorderst zu nennen ist der Klimaschutz, denn es mehren sich bereits die Anzeichen für einen schnellen und folgenschweren globalen Wandel des Klimas.
Neue Informationen dazu wurden z.B. vom sogenannten „Weltklimarat“ IPCC im IPCC-Sonderbericht über Klimawandel und Landsysteme vorgelegt. Nach den Hauptaussagen ist die Temperatur über Landflächen fast doppelt so stark gestiegen wie im globalen Durchschnitt, und die Häufigkeit und Intensität von Extremwetterereignissen nehmen zu. Dies hat bereits Folgen für Ernährungssicherheit und Ökosysteme: Wüstenbildung und Landdegradierung. Der Weltklimarat spricht sich daher für eine schnelle Emissionsreduktion entlang ehrgeiziger Minderungspfade aus.
Ferner wird nun zunehmend das Risiko der Überschreitung kritischer Schwellen im Klimasystem gesehen: Durch Rückkopplungs- oder Selbstverstärkungsprozesse (z.B. Freisetzung von Methan aus Permafrostböden, weniger Eisreflektion) kann nach Forschungsergebnissen ggf. sogar ein Zustand entstehen, den Forscher als „Hothouse Earth“ bezeichnen (u.a. langfristig 4-5°C höhere Temperaturen und ein drastischer Meeresspiegelanstieg). Einen guten Überblick über den aktuellen Erkenntnisstand zu den Klimawandelthemen „Folgen, Anpassung und Verwundbarkeit“ liefern die Hauptaussagen des Beitrags der Arbeitsgruppe II zum sechsten IPCC-Sachstandsbericht.
Dem Klimaschutz und dem entsprechenden weltweiten Umbau insbesondere auch der Energiesysteme kommt daher eine elementare Bedeutung zu. Deutschland trägt dabei eine besondere Verantwortung, denn die Pro-Kopf-CO2-Emissionen in Deutschland liegen sehr hoch.
Hier bestehen aber auch große ökonomische Chancen. Denn die Schaffung zukunftsfähiger und sicherer Energiestrukturen ist ein Milliardengeschäft mit wachsenden Umsätzen und guten Exportchancen. Ein entsprechender Heimatmarkt, auf dem sichere Umsätze generiert und Technologien entwickelt und verbessert werden, erhöht dabei auch die Chancen auf entsprechende Ausfuhren hiesiger Unternehmen.
Gerade aber auch die Sicherheit hat im Zuge der geopolitischen Spannungen erheblich an Bedeutung gewonnen. Sie ist national wie international ein weiterer zentraler Grund für den Ausbau der erneuerbaren Energien, besonders, wenn dieser im jeweils eigenen Land erfolgt.
Klar ist, dass für die Zukunft anstehende Investitionsentscheidungen z.B. in regenerative Energien, Leitungen, Speicher und ggf. Kraftwerke (Basis: Erdgas und später ggf. Wasserstoff) immer auch einen Raumbezug haben. Daher ist die räumliche Planung auf allen Planungsebenen einer der Schlüsselakteure beim Umbau des Energiesystems. Sie muss dabei insb. ökonomische, ökologische und siedlungsstrukturelle Belange gegeneinander und untereinander abwägen und dem Klimaschutz im wahrsten Sinne des Wortes Raum verschaffen.
Viele dieser Raumnutzungsentscheidungen sind dabei auch „raumbedeutsam“ im Sinne des Raumordnungsgesetzes.
Konkrete regionalplanerische Vorgaben zum Thema Energie und dabei u.a. auch zum Ausbau der Erneuerbaren Energien in der Planungsregion Düsseldorf finden Sie im Regionalplan Düsseldorf (RPD).
Allerdings gilt, dass neben dem unmittelbaren Themenfeld Energieversorgung (einschließlich der Bereitstellung z.B. von regenerativ im Raum erzeugtem Strom auch für den Verkehrsbereich oder industrielle Prozesse) auch weitere Themenfelder der Raumordnung relevant sind für den Komplex Energie, Klimaschutz und Sicherheit. So tragen Vorgaben zu kompakten Siedlungsstrukturen und zum Ausbau des öffentlichen Verkehrs zur Senkung des Energiebedarfs und damit auch zum Klimaschutz und zur Sicherheit hinsichtlich der Deckung des Energiebedarfs bei.
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