Hochwasserrisiko-Management
Nordrhein-Westfalen hat ebenso wie die anderen Bundesländer seit vielen Jahren erhebliche Anstrengungen unternommen, um Menschen, Umwelt, Wirtschafts- und Kulturgüter vor den Gefahren durch Hochwasser zu schützen.
Seit dem Jahre 2007 bestehen für das Gebiet der Europäischen Union verbindliche Regelungen zum Umgang mit Hochwassergefahren. Die europäische Richtlinie über die Bewertung und das Management von Hochwasserrisiken (Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie - HWRM-RL) trat am 26.11.2007 in Kraft. Ihre Zielsetzung wurde im Jahr 2009 von der Bundesregierung in die Novelle des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG) übernommen.
Video "Hochwasser - Risiko managen" (externer YouTube-Link)
Vorläufige Bewertung des Hochwasserrisikos
Bis Ende 2018 wurde die erste Risikobewertung aus dem Jahr 2011 aktualisiert. Für den Regierungsbezirk Düsseldorf zeigte sich aufgrund der inzwischen verbesserten Datenlage, dass an 18 der bislang erfassten 59 Risikogewässer im Hochwasserfall deutlich geringere Schäden zu erwarten sind als ursprünglich angenommen. Im Bericht zur Fortschreibung der Risikobewertung in NRW sind diese 18 Gewässer nicht mehr als Risikogewässer aufgeführt. Sowohl die Hochwassergefahren- und Hochwasserrisikokarten als auch die Maßnahmenplanungen werden für diese Gewässer nicht fortgeschrieben.
Hier finden Sie weitere Informationen:
Bericht zur Fortschreibung der Risikobewertung in NRW (externer Link)
Hochwassergefahrenkarten und Hochwasserrisikokarten
Bis Dezember 2019 wurden die erstmals im Jahr 2013 veröffentlichten Hochwassergefahren- und Hochwasserrisikokarten für die aktuellen Risikogewässer in NRW überprüft und fortgeschrieben. In den Karten sind die Auswirkungen von Hochwasserereignissen unterschiedlicher Wahrscheinlichkeit (seltene bzw. extreme Ereignisse, Ereignisse mit mittlerer Wahrscheinlichkeit und häufig auftretende Ereignisse) dargestellt. Dabei informieren Hochwassergefahrenkarten über das Ausmaß der Überflutungen (Ausdehnung, Wassertiefen und ggf. Strömungsgeschwindigkeiten). Hochwasserrisikokarten zeigen, wo Wohn-, Gewerbe- oder Schutzgebiete, Industrieanlagen und Kulturgüter betroffen sind.
Eine Übersicht über die Hochwassergefahren in NRW können Sie sich in der folgenden Kartenanwendung verschaffen.
Hochwassergefahrenkarte für NRW Interaktive GISCLOUD.NRW-Karte
Weitere Hochwasserdaten
Hochwasserrisikomanagementpläne
Bis Ende des Jahres 2021 wurden die Hochwasserrisikomanagementpläne aus dem Jahr 2015 fortgeschrieben. Dabei wurden erstmals für alle Flussgebiete, an denen Deutschland Anteile hat, nationale Hochwasserrisikomanagementpläne aufgestellt. Für NRW sind die Pläne Rhein, Maas, Ems und Weser maßgeblich.
Die aktuellen Pläne gelten für den Zeitraum 2021 bis 2027 und beinhalten eine Vielzahl von Maßnahmen, um Hochwasserschäden zu vermindern. Ergänzend zu den Hochwasserrisikomanagementplänen liegen Broschüren für alle Flussgebiete bzw. Teileinzugsgebiete in NRW vor. Eine Übersicht der konkreten Maßnahmen für die einzelnen Kommunen in NRW liefern die Kommunensteckbriefe.
Die Hochwasserereignisse im Juli 2021 mit teils verheerenden Folgen auch in NRW konnten in der Endphase der Fertigstellung der Hochwasserrisikomanagementpläne nicht mehr ausreichend berücksichtigt werden. Die fachlich fundierte Analyse der Unwetterkatastrophe ist eine längerfristige Aufgabe. Daher werden Schlussfolgerungen aus den Ereignissen Gegenstand der Arbeiten zur Fortschreibung der Hochwasserrisikomanagementpläne bis Ende des Jahres 2027 sein. In den vorliegenden Plänen wurden jedoch textliche Ergänzungen vorgenommen, um die Hochwasserereignisse von Juli 2021 in einem ersten Schritt zu würdigen.
Hier finden Sie weitere Informationen:
Hochwasserrisikomanagementpläne (externer Link)
Gebietsbroschüren (externer Link)
Kommunensteckbriefe (externer Link)
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