100 Jahre Regionalplanung Düsseldorf – Ein Grund zu feiern!

Beitrag Zukunftsplaner - newsletter 1/2025 (19.03.2025)

Der Regierungsbezirk Düsseldorf war schon zu Beginn des letzten Jahrhunderts ein dicht besiedelter Raum mit vielen konkurrierenden Raumbedarfen und einer hohen wirtschaftlichen Dynamik.

Es mussten gesunde Wohnstandorte für eine wachsende Bevölkerung ebenso gesichert werden, wie der Ausbau industrieller Nutzungen oder die Rohstoffgewinnung. Zugleich galt es für Mensch und Natur hinreichende Freiräume und Erholungsmöglichkeiten zu erhalten sowie neue und größere Verkehrstrassen zu sichern. Dabei war es notwendig, auch über die kommunalen Grenzen hinaus zu denken und zu planen, damit z.B. Grünzüge nicht an neuen Gewerbeflächen der Nachbarstädte enden und Siedlungen koordiniert an neuen Eisenbahn- und Straßenverbindungen errichtet werden. Diese Ausgangslage führte – noch vor der dunklen Zeit des Nationalsozialismus – zur Geburt eines der ersten überörtlichen Planungsverbände Deutschlands:

1921 entstand aus einer Grünflächenkommission zunächst der Siedlungsausschuss für den Regierungsbezirk Düsseldorf. 1925 – vor 100 Jahren! – wurde schließlich der Landesplanungsverband Düsseldorf e.V. gegründet. Ihm gehörten alle Städte und Kreise des Bezirks außerhalb des 1920 gegründeten Siedlungsverbandes Ruhrgebiet an.  

Dieser neue Planungsverband für die Region Düsseldorf veranlasste zunächst Bestandsaufnahmen der räumlichen Strukturen und widmete sich später vor allem den Verkehrsfragen sowie der Koordination der kommunalen Bebauungsplanung. Zwei Jahre später bildete sich nach demselben Modell der Landesplanungsverband Köln e.V. für den Regierungsbezirk Köln.

Über die Jahrzehnte hat die Regionalplanung zusammen mit den Kommunen und regionalen Akteuren viel für eine geordnete Raumentwicklung in der dicht besiedelten Region Düsseldorf geleistet. Wichtige Freiräume konnten erhalten, gesunde Wohnverhältnisse und Erholungsmöglichkeiten unterstützt, Infrastruktur koordiniert und Grundlagen für eine prosperierende Wirtschaftsentwicklung gelegt werden. Nicht immer ging dies konfliktfrei, nicht immer zur Zufriedenheit aller, aber zumeist eng orientiert an der Grundaufgabe der Raumordnung (zu der die Regionalplanung zählt), die im § 1 des Raumordnungsgesetzes heute so umschrieben wird: 

Anzustreben ist „eine nachhaltige Raumentwicklung, die die sozialen und wirtschaftlichen Ansprüche an den Raum mit seinen ökologischen Funktionen in Einklang bringt und zu einer dauerhaften, großräumig ausgewogenen Ordnung mit gleichwertigen Lebensverhältnissen in den Teilräumen führt“, 

Nun kommt der Regionalrat Düsseldorf am 20. März 2025 zusammen, um das einhundertjährige Bestehen der Raumordnung in einer planerischen Pionierregion im Zuge der regulären 101. Sitzung des Regionalrates zu feiern.

Herr Staatssekretär Dr. Bernd Schulte

Amtschef der Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen und Staatssekretär Dr. Bernd Schulte wird aus diesem Anlass eine Rede vor dem Regionalrat Düsseldorf halten.

Herr Professor Dr. Priebs

Präsident der Akademie für Raumentwicklung in der Leibniz-Gemeinschaft (ARL) wird in seinem Vortrag einen Blick auf die Bedeutung der Regionalplanung im Lichte aktueller Erfordernisse der Raumentwicklung werfen. Sein Vortrag trägt den Titel „Regionalplanung - wichtiger denn je!“.